Safar 2016: 100 Jahre alte Aufnahmen afghanischer Musik wiederentdeckt

Nach 100 Jahren wurde die Musik erstmals wieder in Konzerten hörbar gemacht: Das "Safar"-Projekt präsentierte die bisher ältesten Aufnahmen afghanischer Musik, die unter Mitwirkung eines Kriegsgefangenen in Deutschland während des Ersten Weltkriegs entstanden.

Die 1916 produzierten Aufnahmen entdeckten Forscher des "Afghanistan Music Research Centres" (AMRC) der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in den akustischen Sammlungen des Lautarchivs der Humboldt Universität zu Berlin. Sie waren bis dato von der musikwissenschaftlichen Forschung über afghanische Musik unbeachtet geblieben. Die Aufnahmen wurden nach Afghanistan gebracht und dort gemeinsam mit afghanischen Meistermusikern und dem türkischen Sufi-Meister Kudsi Erguner einstudiert. In zwei Konzerten wurden sie präsentiert (10. September in der Alten Oper in Frankfurt a. M. sowie 12. September 2016 im Festsaal Fürstenhaus der Weimarer Musikhochschule).

Bei diesem musikhistorisch bedeutsamen Fund handelt es sich um Aufnahmen eines afghanischenSängers, Abdul Kadir Khan, die 1916 im sogenannten "Halbmondlager" entstanden und vondeutschen Forschern für ethnologische und linguistische Forschungszwecke mit der damals neuartigenGrammophon-Technik aufgenommen wurden. Das Halbmondlager wurde als Kriegsgefangenenlagerin Wünsdorf bei Berlin errichtet, in dem vorwiegend muslimische Kriegsgefangene inhaftiert waren.


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Dokumentation und Konzertmitschnitte

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